Utopien haben ihren besonderen Reiz. Was wird passieren, wenn wir das Mittelmeer mit Staudämmen teilweise austrocknen und neue Landverbindungen zwischen Europa, Vorderasien und Afrika schaffen? Wow.
Der Gedanke ist nicht neu. Die Idee stammt von dem deutschen Architekten Hermann Sörgel aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Das Gedankenspiel nannte er „Atlantropa“ (*). Zwei
Staudämme waren geplant. Einer in der Straße von Gibraltar und ein weiterer bei den Dardanellen.
Die Wasserzufuhr zum Mittelmeer wäre damit auf beiden Seiten unterbrochen. Mit der Zeit würde das Wasser dort verdunsten und neues Land freigeben.
Laterales Denken macht Spaß. Hier ist ein Thema mit reichlich Denkstoff.
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Spontan. Die ersten 5 Gedanken:
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Der Meeresspiegel soll in den nächsten überschaubaren Jahren infolge des Klimawandels ansteigen. Holland ist flach und liegt zu weiten Teilen am Meer. Findige Architekten haben bereits vorgedacht. Neue Dämme wurden errichtet und ganze Städte sollen auf dem Meer gebaut werden.
Infolge eines Atlantropa Projektes würde das gestaute Wasser aus dem Mittelmeer den Pegel in den Ozeanen erhöhen. Nicht nur die Holländer, sondern alle Anrainer in den Küstenstädten der Welt
würden Probleme mit den erhöhten Wasserständen bekommen. Houston und New Orleans haben die Auswirkungen von Fluten in jüngster Zeit drastisch vor Augen geführt. Man kann davon ausgehen, dass
zahlreiche Vorbehalte ein Atlantropa Projekt nicht erlauben werden.
Der deutsche Ingenieur hatte dies im letzten Jahrhundert möglicherweise nicht ausreichend bedacht. Heute würde dieses Projekt die Bedrohung, die durch den Klimawandel ausgeht, noch
verstärken.
An dieser Stelle kann man Überlegungen zu diesem Projekt schon beenden.
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Es sind in diesem kurzen Text auch nicht alle möglichen Auswirkungen diskutiert worden. Weitere Themen zeigen sich kontrovers. Einerseits können Phantasien für einen gigantischen Wirtschaftsimpuls und Jobmotor durch „Terraforming“-Aktivitäten und durch den Aufbau neuer Verkehrsverbindungen entstehen. Auf der anderen Seite sind seismische Auswirkungen primär auf die umliegenden Kontinentalplatten zu befürchten. Schließlich ist die Gefahr einer Rück-Überflutung zu bedenken.
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Aber was passiert, wenn die „Säulen des Herakles“ einmal durch ein Erdbeben oder durch einen Vulkanausbruch auf natürliche Weise verschlossen würden? Oder die Straße von Messina oder die
Dardanellen?
Möglicherweise wären die Folgen eines natürlichen Ereignisses den Ideen des deutschen Ingenieurs vergleichbar. Nur wären sie eben nicht absichtlich von Menschen herbeigeführt - und nicht
steuerbar. Solche Katastrophen-Szenearios werden offenbar nicht gepflegt. Gottvertrauen erleichtert das menschliche Dasein.
Ein hypothetisches Projekt Atlantropa kann man zu den Akten legen. Also, Schluss mit diesen Hirngespinsten.
Was bleibt? Kopfschütteln über Atlantropa. Staunen über Hermann Sörgel. Manche Leute kommen auf Ideen …
Wie geht es weiter mit diesem Text?
Bei der Beschäftigung mit dem Thema sind einige Gedanken aufgetaucht, die für einen Hobbyautoren durchaus spannend sein können.
Die These über die „grüne Sahara“ ist ein interessantes Thema. Dabei ging es um die Auswirkungen eines Urmeeres auf die Bildung der Sahara Wüste. Gab es eine solche – natürlich verursachte - Abtrennung von Wasserzuflüssen nicht schon einmal?
Mal sehen ...
(*) Textquellen:
Wikipedia/ Atlantropa
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