Krawatte, Fliege, Schlips – kuriose und interessante Mode-Geschichten

In den amerikanischen Fernsehkrimis reißt der Detektiv sich immer die Krawatte vom Hals und wirft sich dann in seinen Schreibtischsessel. Warum bindet er sich das Tuch vorher um?
Die Modetrends gehen ihre eigenen Wege. Die Fliege ist anscheinend wieder im Kommen. Da lohnt sich ein Blick in die Geschichte dieses seltsamen Herren-Accessoires.
Lesen Sie einen amüsanten Überblick in circa fünf Minuten. Hier geht es zum Text >>

Ein Dino mit Krawatte als Eyecatcher zum Thema "Wer hat die Krawatte erfunden?"
Der Dino mit Krawatte als Eyecatcher


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Nichts Besonderes

Eine Krawatte ist ein Stück Stoff (*).

Die karge Definition kann auf den ersten Blick überraschen. Aber dann muss der Herr der Krawatten und Fliegen zustimmen.

Früher war dies ein ganz besonderer Stoff – Seide.

Und die Krawatte hat einen prominenten Vorläufer – die Schleife oder Fliege.

Die Österreicher sollen das Wort Krawatte erfunden haben. Das gute Stück selbst könnte allerdings aus Kroatien stammen. Von diesem Ländernamen haben unsere Vorfahren dann angeblich die Bezeichnung für den Binder abgeleitet (*).

  • Krawatten werden aus zahlreichen Arten von Material hergestellt. Seide steht obenauf. Baumwolle, Schurwolle und Polyester werden ebenfalls verarbeitet.
  • Zu Weiberfasching werden mitunter Holzkrawatten verwendet, weil die besten Stücke aus Stoff den Scheren der tolldreisten Damen zum Opfer fallen können. Die Träger von Holzkrawatten werden allerdings auch als Spielverderber angesehen.
  • Der durchschnittliche Mann trägt die Krawatte zum meist einfarbigen Hemd – business like. Mit dem Aufstieg der Dotcom Companies Anfang der 1980er Jahre erlitt der Binder einen herben Abstieg vom Modehimmel. Business casual war angesagt, das heißt: Hemd oder T-Shirt ohne jeglichen Binder.
  • Dandys vergangener Tage trugen Krawattenschals auch auf offener Brust oder ganz ohne Hemd darunter.

Und wer hat den Schlips erfunden?  Niemand. So bezeichneten die Modemacher früher lediglich das untere Ende der Krawatte.

Die Rückkehr der Fliege

Modeerscheinungen haben auch eine Art Schweinezyklus. Kleidungsstücke treten in Massen auf, um dann am peak point klanglos zu verschwinden. Die Fliege ist durch diverse Jerry-Lewis Filme in den 60er Jahren schwer durch den Kakao gezogen worden. Als Effekt verschwand das Kleidungsstück aus den Regalen der Händler und aus den Kleiderschränken der Männer.

Der Suchbegriff „fliege erfunden mode“ ergibt auf Google schlappe 250.000+ Einträge – und ein neues Wort. Eine Fliege ist ein Querbinder.
Alternativ wird das dekorative Accessoire auch „Schleife“ genannt oder Mascherl in Österreich (*).
Ganz früher trugen die Herren sehr lange Schleifen. Ab 1870 wurden die Längen radikal auf das heute gebräuchliche Maß gestutzt (*). Den Zusammenhang mit der Jahreszahl konnte ich als Autor dieser Zeilen bisher nicht nachvollziehen. 

Seit 2010 soll es eine Renaissance der Fliege in den deutschsprachigen Ländern geben. Die bisherigen Erfahren sind recht subjektiv.
Jedenfalls kann der interessierte Leser nun verstärkt in dieser Richtung auf den Outfit der Celebrities unserer Tage achten – oder mitmachen.

Update s. weiter unten >>

(*) Textquellen:

Wikipedia/ Krawatte

 

Krawattenträger sind immer stolz auf ihre Sammlung. Manchmal sollten sie auch aufräumen.
Krawattenträger sind immer stolz auf ihre Sammlung. Manchmal sollten sie auch aufräumen.


Krawattennadel und Krawattenspange

Ein klassisches Herren Accessoire

Halsketten aus Muscheln trug der Herr der Schöpfung schon vor 100.000 Jahren (*).
Da kann die Krawattennadel nicht mithalten. Sie wurde erst um Jahr 1815, zur Biedemeierzeit, erfunden. Damals trug der Mann von Welt gern seidene Halsbinden. Diese wurden mit einer reich verzierten Nadel zusammengehalten.
Leider wurde das Gewebe des Ziertuches auf die Dauer zerstört. So kam die Evolution auf die Krawattenspange. Edles Material wie Gold und Silber wird gern verwendet. Über Palladium als Grundmaterial dieser Klemmen ist weniger bekannt.
Es finden sich sehr kreative Symbole als Verzierungen vom Dollarzeichen bis zum Sternbild des Trägers.

 

(*) Textquellen:
Wikipedia/ Krawattennadel, /Krawattenspange, /Schmuck


Die Krawatte im Netz und der Windsorknoten.

Der Suchbegriff  krawatte“ zeigte am Erhebungstag auf Google gut acht Millionen Einträge. Als Ergänzung werden offenbar gern die Krawattennadel und Informationen über die verschiedenen Krawattenknoten gesucht. Auch Anleitungen zum Krawattenbinden werden gern angefragt. Einstecktücher sind ebenfalls wieder angesagt.
Auf Google Trends dümpelte die Krawatte an jenem Tag bei circa 60 Punkten herum. Der gleiche Suchbegriff auf Youtube springt gleich zum Thema Krawatte oder Schlips binden mit zahlreichen Tipps.

Bei den Knotenvarianten dominieren der Windsorknoten sowie ein halber Windsorknoten. Der bekannte Windsorknoten wird auch als doppelter Windsorknoten bezeichnet. Dabei wird eine Schlaufe mehr als beim halben Knoten gebunden.


Was ist ein Dandy?

Ein Mann „im feinen Zwirn“ aus dem 19. Jahrhundert. Manche junge Männer haben sich um das Jahr 1800 besonders auffällig gekleidet. Speziell die Engländer waren den höfischen Pomp in der Kleidermode überdrüssig geworden. Man trug enge Hosen, Westen, tolle Hüte, Gehstock – und Halstücher als Vorläufer der Krawatte. Der bekannteste Vertreter jener Zeit war ein Mann namens  Beau Brummel. Tom Wolfe wird in diesem Zusammenhang ebenfalls bei Wikipedia erwähnt. .
Wer war Tom Wolfe? Es handelt sich um einen bekannter Schriftsteller und Journalist aus dem letzten Jahrhundert (*). Er gehörte zur Generation von Norma Mailer und Truman Capote. Laut Wikipedia trat Tom Wolfe trat wohl immer in einem weißen Anzug mit Schlips und Einstecktuch auf.
Weiterhin findet man noch Oscar Wilde in dieser Rubrik genannt sowie Lord Byron und – Fürst Pückler.

(*) Textquelle: Wikipedia/ Dandy