Kürzlich ist wieder ein Gemälde für mehr als 100 Millionen US-Dollar versteigert worden. Schade, dass man selbst nicht so einen „Schinken“ auf dem Speicher hat.
Die Nachricht in den Medien kann neugierig machen. Welche Gemälde sind zurzeit die begehrtesten in der Kunstwelt?
Bilder gucken kann Spaß machen. Schauen Sie einmal nach >>
Ein Blick in Google, und der Mensch weiß über fast alles Bescheid. Unter dem Suchbegriff „berühmteste gemälde“ rangierten im Zeitpunkt der Abfrage folgende Werke obenauf:
Stopp. Denkpause.
Die Mona Lisa überrascht nicht sehr. Fast jeder Mensch kennt dieses Bild, also wird es wohl auch entsprechend häufig im Netz gesucht.
Das Abendmahl auf dem zweiten Platz dieser Ranking-Liste kann dagegen schon etwas Erstaunen hervorrufen. Jeder Betrachter hat seine eigene Reihenfolge von Lieblingsbildern im Kopf. Dennoch, das Abendmahl kann aus der Sicht des Autors dieser Zeilen schon eine kleine Überraschung bedeuten. Was passiert, wenn man dem Gedanken weiter nachgeht? Es gibt Überraschungen >>
Die kunstgeschichtlichen Kommentare zu diesem Bild sind Legion. Fachleute loben das Werk u.a. wegen seiner ausgefeilten Perspektivtechnik als „bahnbrechend“ für die abendländischen Kunst (*).
Wer war Leonardo da Vinci? Der Mann, der die Mona Lisa malte. Und das Abendmahl.
Leonardo da Vinci wird oft als „Universalgelehrter“ und als „Genie“ bezeichnet. Haben wir heute auch noch solche ultimativen Geistesgrößen, oder war Leo ein einmaliger Glücksfall der
Menschheitsgeschichte?
Der Mann lebte um das Jahr 1500. Das Zeitalter der Renaissance wird gern mit ihm in Verbindung gebracht. Es geht um das Ende des dunklen Mittelalters. Die Menschen wollten sich rückbesinnen auf die Werte der guten alten Zeit. Die Weisen des Altertums und ihre Lehren sollten wieder Einzug halten in die Köpfe der damaligen Zeitgenossen. Wie schön. Welchen Beitrag hatte Herr da Vinci speziell im „Abendmahl“ geleistet?
Er hatte also die Perspektive verändert, so liest man (*). Vor der Renaissance muss wohl alles drunter und drüber gegangen sein – auch in der Kunst. Leonardo hatte aufgeräumt. Klare Linien bestimmten die Räume seiner Bilder. Die Wettbewerber machten von dieser Technik flugs „copy and paste“, und schon hielt die Renaissance massenweise Einzug in die bildenden Künste. In zahlreichen weiteren Lebensbereichen trauten die Menschen sich Neues zu denken.
Als Genie schuf da Vinci zahlreiche Zeichnungen vom menschlichen Körper, von Kriegsmaschinen und anderem technischen Gerät. Sogar Tauchgeräte sind von da Vinci gezeichnet worden. Er kann dem Leser wie eine Art vorgezogener Jules Verne vorkommen. Leonardo und eine Beta-Version der Nautilus – wer hätte das gedacht?
Geheimnisvolle Nachrichten sollen in diesem Gemälde verborgen sein.
Welche denn?
Das sind alles tolle Geschichten. Mit diesen Weisheiten kann der durchschnittliche Werktätige am Montag in seinem Büro leider wenig anfangen. Aber spannend war die Geschichte schon …
Für heute reicht es erst einmal mit der Kunst.
Leonardo und das Abendmahl. Leonardo und die Renaissance. Im Ernst, was haben wir heute davon?
Die Welt ging voran. Künstler wie er inspirierten andere Menschen. Freidenker durften frei denken. Gelehrte wurden zu Forschern. Neue Ideen und neue Produkte und Dienstleistungen kamen im Laufe
der nächsten fünfhundert Jahre auf. Leonardo und Co wirkten als eine Art Zündung für eine moderne Welt aus freien
Gedanken. Freie Kunst ist wichtig. So kann man es sehen.
Damit hat sich die Zeit für die Bildbetrachtung gelohnt.
Den gelegentlichen Kunstinteressierten kann die folgende Information überraschen. In einer Kirche der Stadt Haigerloch soll sich eine originalgetreue Nachbildung aus dem Jahr 1954 befinden (*). Falls die Wege des Kunstfreundes zurzeit nicht nach Mailand führen - wo liegt Haigerloch? Hier, in Baden-Württemberg >