Bringt eine schwarze Katze Unglück?

Natürlich bringt eine schwarze Katze Unglück. Im Internet steht zu lesen, dass alles mit allem verbunden ist. Wir leben in einer Matrix, und jeder Mensch hat ein kollektives Wissen. Jeder Mensch weiß also, wann etwas Schlechtes passiert, und die Katze ist der Frühindikator.


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Wer aberglaubt wird nicht selig

Im finsteren Mittelalter wurden solche Ansichten als Aberglauben bezeichnet. Das Lexikon führt vor allem kirchliche Kreise als Schöpfer des Begriffes „Aberglaube“ an (*). "Die Leut`" sollten halt nur glauben, was in der Bibel steht. Und dort hat eine Katze als Bote für individuell gesehene, negative zukünftige Ereignisse keinen Platz.

In aufgeklärteren Zeiten wurde der Aberglaube umdefiniert. Nun hieß dieses Vorgehen: Volksglauben (*). Das gemeine Volk befand sich bis vor circa 150 Jahren in einer bildungspolitisch schlechten Position. Erst mit der Einführung der Schulpflicht in verschiedenen Ländern kam die Fertigkeit von Lesen und Schreiben zu den meisten Menschen.

Wer nichts weiß, der bildet sich etwas ein. Alle kleinen Kinder sollen so handeln. Sie schaffen sich nach Ansichten von verschiedenen psychologischen Richtungen ihre eigene Phantasiewelt (*). Und Erwachsene können das auch. Daraus entstand der Volksglaube an schwarze Katzen, an Vampire und andere Merkwürdigkeiten.
Ist der Volksglaube nachweislich falsch? Forscher verschiedener Richtungen sehen die Ursachen für den Volksglauben in mangelnder Bildung. Ursache und Wirkung von Ereignissen  werden nicht korrekt miteinander verbunden, weil beim Betrachter das Basiswissen über die Vorgänge fehlt.

Was ist kollektives Wissen?

Ein kritischer Leser könnte diese Herleitungen ein Stück weit nachvollziehen. Aber wo bleibt die Behauptung über das sogenannte „kollektive Wissen“?
Das Stichwort „kollektives Wissen“ wird in Wikipedia zum Erhebungszeitpunkt dieses Artikels nicht aufgeführt. Ähnliche Wortkombinationen werden eher im pädagogischen Bereich angesiedelt. Man muss bei Google suchen. Gibt es etwa doch kein kollektives Wissen? Ein kollektives Gedächtnis wird im Netz recht oft zitiert. Darunter versteht die Wissenschaft in erster Linie die Erinnerung vieler Personen an besonders eindringliche Ereignisse wie Kriege und ähnliche Ereignisse.

Wie steht es mit dem kollektiven Unbewussten - ist die schwarze Katze dort zuhause? Man liest, dass der Psychologe Carl Gustav Jung, der im 20. Jahrhundert lebte, diesen Bereich des Unterbewusstsein sogar empirisch nachgewiesen haben soll (*). Diese Bewusstseinsebene ist wohl ererbt, sie steckt uns in den Genen. Haben wir alle einen ererbten 6. Sinn? Die Frage lässt sich abschließend nicht beantworten.


Fazit. Was bleibt? Vielleicht die Einsicht an eine Glaubensfrage.
Der eine passt auf schwarze Katzen auf, der andere nicht. Das Thema des Unbewussten lässt sich nicht fassen. 
Dieser Ausgang der Überlegungen kann ein unbefriedigendes Gefühl hinterlassen. Eine Bemerkung fällt zum Schluss noch ein. Warum hat August Kekulé im Traum den Benzolring gesehen?

  

(*) Textquelle: Wikipedia/ Aberglaube, /Kollektives Unbewusstes

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