Einfache Begriffe können sich zu unwahrscheinlich interessanten Geschichten entwickeln. Raten Sie einmal was eine Tapete ist?
Es handelt sich um eine „Wandbekleidung“ (*). Und jetzt kommt`s.
Diese kann aus:
Ursprünglich wollte der Autor dieser Zeilen nur einmal kurz nachschauen, wer die Tapete erfunden hat. Und nun dies. Goldleder und Glasgewebe. Mal schauen, was noch Interessantes bei diesem Alltagsgegenstand hervorkommt. Hier geht es zum Text >>
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Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/tapete-erfinder-story/
Über das Thema „Blümchenmuster“
Das einzigartige Tapetenmuseum im Elsass.
Tapete im Steinlook.
Die Texte zu den Updates finden Sie am Ende des Artikels.
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Tapete bedeutet ursprünglich Teppich oder Decke – so wollten es die alten Römer und Germanen (*). Tapezieren kann der interessierte Mensch ziemlich alles, was vier Wände hat. Dazu gehören auch Kästen und Schubladen sowie Schaukästen. Kojen und Bühnen werden weiterhin ausdrücklich im digitalen Lexikon erwähnt (*).
Die orientalischen Herrscher haben diesen Wandschmuck erfunden. Sie haben als erste, so erzählen die Legenden, ihre Palastwände – mit Teppichen geschmückt. Teppiche aus dem Orient waren schon in früheren Zeiten teuer. Deshalb reisten die europäischen Herrschaften mit ihren Gobelins in der Kutsche durch die Lande.
In diesem Punkt hat Hollywood etwas verschlafen. In den Mantel- und Degenfilmen werden immer nur die Schatztruhen aus den überfallenen Kutschen geraubt.
Nun zu dem Punkt „Goldleder“, der in der Einleitung sosehr verblüfft hat. Dieselben Herrscher aus dem Orient kamen auf die Idee, optional zu geknüpften Wandteppichen solche aus Leder fertigen zu lassen.
Diese waren in der Grundform offenbar nicht attraktiv genug. Deshalb wurden die Wandtapeten mit Gold verziert. Es muss sich wohl um Legierungen oder ähnliche Mischungen gehandelt haben, damit der Preisunterschied zur Knüpfware sich gerechnet hat.
Die Pergamenttapete wurde dann in Italien erfunden. Aha, denkt man, Venedig und die reichen Kaufleute haben sich etwas einfallen lassen. Im 14. Jahrhundert kamen gleichfalls Tapeten aus Stoff auf den Markt.
Um das Jahr 1500 werden erste Tapezierarbeiten aus den deutschen Landen und aus England berichtet. Die Tapete in Deutschland ist somit runde 500 Jahre alt.
Wo bleibt China? Die Chinesen können als eine ungeheuer findige Kultur erscheinen. Das Schießpulver haben sie erfunden, das Porzellan – und die Tapete auch? Man weiß es nicht, aber um das Jahr 1600 kamen die ersten chinesischen Papiertapeten nach Europa (*).
Bedruckt wurde von Hand, bis dann im Zuge der industriellen Revolution in England maschinelle Druckverfahren erfunden wurden. Die teuerste Tapete der Welt kostete einst 40.000 US-Dollar und scheint aus Rixheim bei Mülhausen im Elsass zu stammen. Dort erfand ein Tapetenfabrikant eine Methode, um sogenannte Panorama-Tapeten herzustellen. Ein weiteres Exemplar soll sich im Weißen Haus in Washington befinden.
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/tapete-erfinder-story/
Für den Durchschnittsbürger in Deutschland war die Tapete bis in die 50er Jahre weitgehend nicht erschwinglich. Man behalf sich mit Anstrichen und mit Motiven aus Schablonen. Erst im Zuge des „Wirtschaftswunders“ verbreiteten die Händler bezahlbare Tapeten für Otto Normalverbraucher - ähnlich wie die Waschmaschine. Diese Information kann den unvorbereiteten Leser wiederum verwundern. Schließlich gehören Tapeten heutzutage zum Alltagsgegenstand in der Wohnungseinrichtung gezählt.
Die kurze Tour d`horizon hat zweierlei gebracht. Zuerst einige interessante historische Einsichten. Und dann die Erkenntnis, dass Geschichten über Gegenstände des täglichen Gebrauchs durchaus ein Staunen hervorrufen können. Beim nächsten Tapezieren denkt man anders …
P.S. Die Glasfaser- oder Glasgewebe-Tapete steht noch aus. (Fortsetzung folgt)
Text zum Gobelin > s. weiter unten.
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/tapete-erfinder-story/
(*) Textquellen:
Wikipedia/ Tapete, /Bildwirkerei
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Es gibt noch 1001 Geschichten und Fakten zu diesem Thema zu erzählen. Aber der Begriff „Gobelin“ hat gereizt.Die Erklärung liest sich für einen Laien auf diesem Gebiet etwas verwirrend. Es handelt sich wohl um „Bildwirkerei“ (*). Bildwirken und Teppichwirken werden als separate Begriffe aufgeführt. Beim Bilderwirken werden farbige Fäden in einen Wandteppich eingeführt, sodass der Eindruck von Figuren entsteht. Der Fachausdruck lautet Tapisserie. Bei einem Gobelin handelt es sich demnach um einen speziell gewirkten Wandteppich mit figürlichen Darstellungen oder mit ausgesuchten Ornamenten.
Interessanterweise hatte der Gobelin nicht nur einen dekorativen Zweck. Er diente zur Schalldämpfung, zur Wärmedämmung und als Lehrbild für die Bewohner. Im Dom zu Halberstadt soll eines der ältesten Exemplare Europas zu besichtigen sein. Wo liegt Halberstadt? Im Harz, bei Magdeburg.
Werden heute noch Gobelins gewirkt? Offenbar ja. Eine Suche auf Google führt zu einer Adresse in der Avenue des Gobelins in Paris (*). Die Produktionsstätte soll sich im Besitz des französischen Staates befinden und kann offenbar besucht werden.
(*) Textquelle: Wikipedia/ Gobelin-Manufaktur
Die Tapete im Stein Design weckt Erinnerungen. Frank Sinatra sah man in den Filmszenen aus den 50er Jahren vor einem solchen Hintergrund spielen. Auch aus Filmen mit William Hilden und
Humphrey Bogart kann sich der Filmfreund dunkel an diesen Wandschmuck erinnern.
Die Wohnung wirkt dadurch rustikal, outdoormäßig. Ein Kamin aus kräftigem Naturstein macht sich gut davor. Echte Ziegelsteine oder Schiefer haben ihren Preis. Deshalb hat die Industrie Tapeten in
einer Steinoptik entwickelt. Dann geht die Anschaffung nicht so sehr ins Geld, und das gewünschte Wohngefühl kann sich dennoch einstellen.
Diese Youtuberin stellt einige Muster aus echtem Stein auch für den Inhouse–Bereich als Appetitanreger vor:
Das Elsass ist ein beliebtes Ziel speziell für Gourmets. Auf
einer Rundreise lässt sich gut in Rixheim bei Mulhouse Station machen. Dort wurde ein Tapeten-Museum eingerichtet. Dieses kurze Video stellt einige Impressionen und auch Werkzeuge der Vergangenheit vor.
Blümchenmuster heißen im Fachjargon Blumenmuster. Es wird auch der Ausdruck „florale Muster“ verwendet. Das Internet antwortet auf den Suchbegriff blümchenmuster mit enttäuschenden ca.
150.000 Ergebnissen.
In der Bildersuche finden sich überraschend viele dezente, fast zarte Impressionen. Die ausdrucksstarken Hippie-Tapeten aus den 60er Jahren tauchen kaum auf.
Dieses Muster hat der Autor mit einem Grafikprogramm aus einem eigenen Foto hergestellt. So stellt er sich als Tapetenliebhaber ein aussagekräftiges florales Muster vor.
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/tapete-erfinder-story/
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