Nixen, Meerjungfrauen und die Loreley Sage

Rolf fährt am Rhein entlang. Plötzlich fühlt er sich so traurig. Warum? Weil er nicht weiß, was die Loreley bedeuten soll.

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Am Rhein ist es schön. Aber nicht für Schiffsleute. Die Loreley reißt sie nämlich in die Fluten. Warum tut sie das?

Updates

Vater Rhein und Tochter Loreley?

Melusine und die Mahrtenehe

Was sagen die ausländischen Touristen?

Du bist nicht allein. Loreley und Triton.

Singende Wasser.

Japans Meerjungfrauen.

Die Texte zu den Updates finden Sie weiter unten im  Artikel.

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Überall Nixen


Jeder kennt sie und liebt sie – den Rheinwein, die Burgen, Rüdesheim, Boppard – und die Loreley. Da sitzt nun diese liebliche junge Frau auf dem Stein und hat der Sage nach die Schiffsleute in das Wasser gezogen. Odysseus hatte auch schon seine liebe Not mit den Sirenen. Und vom Schluchsee, im schönen Schwarzwald, hält sich eisern die Legende von den Nixen, die dort ihr Unwesen treiben. Kopenhagen kann ebenfalls eine Story beisteuern.
Sirenen, Nixen und  Meerjungfrauen – was wollen die Märchen und Legenden uns wirklich mitteilen?

Eine digitale Nixe stellt die Lorely vom Rhein dar.
Die Loreley hat gut lachen.


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Schreckliche Wassergeister

Nixen haben es nicht nur faustdick hinter den Ohren. Sie können sogar gefährlich werden. Nach einer etymologischen Auffassung leitet sich das Wort Nixe vom lateinischen necare, gleich töten, her (*).

Mancher biedere Rheintourist mag darüber erschrocken sein. Die Loreley und auch die Jungfrau von Kopenhagen sehen doch eher lieblich aus.
Es gibt auch männliche Pendants. Diese werden Wassermann genannt (*). 
Aquarius, der Wassermann-Song der Hippie-Kultur, kommt in Erinnerung. Die Loreley als Kill-Bill-Verschnitt mit dem Aquarius im Gefolge - man kann nur staunen, wenn man den Volkssagen etwas auf den Zahn fühlt.



Die Harten und die Zarten

Für Nixen müsste nachträglich ein dreieckiges Verkehrsschild entworfen werden. Sie können nämlich eine Gefahr bedeuten. Es gibt zwei Arten: Wasserfrauen und Meerjungfrauen. Und es gibt die Psychologen. Und diese haben den jeweiligen Kategorien eine seelenkundliche Dimension zugeordnet.

Allen gemeinsam ist ein liebreizendes Äußeres. Sie sind zierlich, haben eine blasse oder grünliche Haut. Und an Land gehen manche aus gesundheitlichen Gründen auch barfuß. 

Bisher liest sich die Beschreibung eher recht harmlos. Wo ist der Haken bei der Geschichte, so mag sich der Leser fragen?



Totenreich und Nahtod-Erfahrung

Der Haken an der Geschichte liegt im Seelischen verborgen.
Unsere Altvorderen in Europa haben den Tod gern mit dem Element Wasser in Verbindung gebracht.
Nixen sind Wassergeister, also Vorboten des Todes (*). Und wenn sie mit ihrem Gesang beginnen, dann ist das letzte Stündlein nicht mehr fern. Erinnerungen an Texte zu Erfahrungen von Nahtoten können aufkommen. Sind diese Sphärenklänge, die entsprechende Personen auf dem Totenbett wahrnehmen, eventuell den Sirenengesängen der Nixen gleichzusetzen?

Auch die Versuchung, die von den Wasserwesen ausgeht, kann mit der Vorstellung von Kreislauf von Leben und Tod kompatibel gehen.



Liebe und Erlösung

Was sagen die Psychologen noch? Wasserfrauen stehen für die Mutterliebe (*). Sie sind also positiv besetzt. Meerjungfrauen dagegen repräsentieren den Wunsch nach Erlösung von der Einsamkeit.
Eine Wasserfrau wird von Künstlern gern als Mischwesen aus Frau mit Fischleib dargestellt.

Die Darstellungen der Aphrodite als „Schaumgeboren“ und Boticellis „Geburt der Venus“ erinnern uns an diesen Archetypus. Die Zusammenhänge können schon als fantastisch bezeichnet werden. Sie erinnern weiter an die Schöpfung des Universums und an die Milchstraße, die von der Schöpfung bereitgestellt wurde.


Meerjungfrauen wollen erlöst werden. Sie sind eine Art Bachelorette des Zeitalters vor der Erfindung des Fernsehens. Undine ist so ein Wassergeist, und ebenfalls die Märchenfigur von Hans Christian Andersen.

Nach aktuellen Berichten in den Medien verdienen einige Damen in der Gegenwart sogar ihren Lebensunterhalt mit einem Sport, der Mermaiding genannt wird. Sie schnallen sich eine sogenannte Monoflosse um und schwimmen publikumswirksam in Shows oder für Werbefotografen.

(*) Textquellen: Wikipedia/ Loreley, / Nixe

 

 



Darum ist es am Rhein so schön

Die Loreley stellt demnach einen von drei Typen von Wassergeistern dar, nämlich den verführerischen, gefahrvollen Aspekt. Die Venus von Boticelli stellt als Wasserfrau das Verlangen nach Mutterliebe dar. Und die Meerjungfrau will einfach nur geliebt werden.

 

Nun hat der Tourist bei seinem Glas Wein in der Drosselgasse wieder ein neues und sehr passendes Thema am Tisch.

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Was sagen die ausländischen Touristen zur Loreley?

Man ist begeistert.

 

Frau Jimlin aus Thailand kennt sich in der Geschichte der Loreley gut aus.




Singende Wasser

Woher stammt der mythische „Sirenengesang“ am Loreleyfelsen?
Untersuchungen wollen das Echo von rauschendem Wasser aus einem nahegelegenen Wasserfall als Ursache herausgefunden haben. Andere nehmen an, dass das Wasser an den unregelmäßig geformten Felsen eine besondere Akustik erzeugt (*). So könnte die romantische verklärte Geschichte der Loreley einen  sehr realen Hintergrund aufweisen.

(*) Textquelle: Wikipedia/ Loreley



Japans Meerjungfrauen

Die japanischen Perlentaucherinnen werden Ama genannt. Ins Deutsche übersetzt  bedeutet der Begriff Meermenschen (*).
Früher tauchten sie nach Perlen, später hauptsächlich nach Seeigeln und anderen Delikatessen.

Seit den 60er Jahren tragen die „Frauen der Meere“ Neoprenanzüge und – Flossen.

Eine Sage ähnlich der Loreley ist in Japan nicht bekannt. Das Loreley-Lied gibt es allerdings auch in einer japanischen Übersetzung.

(*) Textquelle: Wikipedia/ Ama Taucher


Du bist nicht allein. Loreley und Triton.

Die Griechen kannten auch eine männliche Ausführung unserer Loreley. Der Meeresgott Triton (*) wird gern als Mischwesen dargestellt. Der männliche Oberkörper sitzt auf einem fischähnlichen Unterleib.

Wo bleibt Poseidon? Die Mehrzahl der Meeresgötter kann auf dichterischer Freiheit beruhen. Manchmal wird Triton auch als ein Sohn von Poseidon gedacht. Triton hat es mit den Argonauten gut gemeint. Er hat das Schiff des Jason wieder flottgemacht (*).

In Düsseldorf und in Aachen wurden Brunnen nach Triton genannt. Und die Biologen haben eine Schnecke auf diesen Namen getauft.

Triton sieht auf einigen alten Reliefs ähnlich aus wie die Loreley. Deshalb werden Figuren mit einem Körper halb Mensch, halb Fisch auch Tritonen genannt (*).

(*) Textquelle: Wikipedia/ Triton

In den modernen Märchen heißen die Gestalten zum Beispiel: "Aquaman".



Melusine und die Mahrtenehe

Die Loreley ist ein Fabelwesen. Manche Helden in den alten Sagen haben sich in Feen und Elfen verliebt. Kann ein sterblicher Mensch ein solches Wesen heiraten? Warum sollte er?  Ein Fabelwesen kann fabelhafte Fähigkeiten mit sich bringen. Der Ehemann kann also in dieser Beziehung profitieren.
Bei der Loreley ist die Beziehung eher problematisch für den Erwählten. Melusine, ein sagenhaftes Wasserwesen mit Schlangenleib, ist eine solche virtuelle Beziehung mit einem Ritter eingegangen (*).Bei Melusine werden positive Aspekte der Ehegemeinschaft berichtet. Eine solche Verbindung nannte sich Mahrtenehe.

 

(*) Textquellen: Melusine, /Martenehe



Vater Rhein und Tochter Loreley?

Ist die Loreley eine Tochter vom Vater Rhein?
Einige Auslegungen alter Sagen legen diese Vermutung nahe. Demnach wird der Fluss in alt-europäischen Erzählungen als der Gott aller Wasserwesen angesehen (*). Die Nixe Loreley passt also in das Familienbild. Poseidon, Neptun und Triton lassen grüßen.
Es können auch Erinnerungen aufkommen an das Bild von Zeus als Stier mit der Europa auf dem Rücken. Der Flussgott wird nämlich in manchen Darstellungen als Stier mit einem Menschenkopf gezeigt. Alte Sagen wurden in alten Zeiten offenbar gut durchgemischt.

 

(*) Textquelle: Wikipedia/ Vater Rhein

Diese Büste eines germanischen Gottes vor einer romantischen Landschaft soll den Vater Rhein darstellen.
... und so stellt die KI sich den Vater Rhein vor


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