Platos Höhlengleichnis und der Drehsitz im Yoga

Rolf stößt im Internet auf Platons Höhlengleichnis. Oje. Das Lernzentrum soll im Gehirn gleich neben dem Angstzentrum sitzen. Rolf besiegt seine Angst und macht sich an das Thema heran. >>

Die KI Figur eines Denkers weist auf Platos Höhlengleichnis hin.
Dunkel war's ...

Perspektivwechsel

Mehrere Leute sitzen in einer Höhle und schauen dauernd auf eine Wand. Plötzlich dreht sich einer um und entdeckt eine Öffnung auf der Rückseite der Höhle. Licht kommt herein. Der Mann geht durch die Öffnung einen Gang hinauf und kommt an das Licht, zur Sonne (*).

Die Höhle steht für die Täuschung durch die Sinne. Das Licht steht für das Bewusstsein. Rolf hat eine ähnliche Geschichte schon in einem Yogabuch gelesen. Dort heißt der Begriff "pratya aparadha". Er muss den genauen Wortlaut nachschlagen. Der hinduistische Begriff soll in der Übersetzung bedeuten: Irrtum des Intellekts.

Der Intellekt beschäftigt sich mit den Sinneseindrücken. Jeder weiß, dass Adler besser sehen und Eulen besser hören als die Menschen. Unsere fünf Sinne haben also ihre Grenzen. Sie reichten bisher aus für das Überleben. Aber – die Sinne nehmen halt nur die äußeren Reize auf. Irgendwie steht der Mensch auch vor einer Höhlenwand. Wie kommt man zur Sonne? Durch Bewusstseinsänderung.

Yoga und Meditation verändern das Gehirn, so steht es im Netz. Das kann man glauben oder nicht. Mediziner wollen die Veränderungen anhand von Messungen festgestellt haben. Andererseits glaubt auch nicht jeder, dass Bewusstsein messbar ist. Auf die Definition von Bewusstsein verzichtet Rolf an dieser Stelle. Bewusstsein ist wohl mehr als Intellekt. Viellicht kommt ein Ahnen dazu. Der Mensch, der sich von der Wand der Realitätseindrucke abwendet, er nimmt nun andere Impulse aus seinem Innern auf. So kann Rolf sich die Zusammenhänge vorstellen.

Beim Drehsitz im Yoga kann er ähnliche Eindrücke feststellen. Plötzlich sieht das Wohnzimmer hinter ihm doch anders aus als in der Frontalansicht Yoga Übungen sollen auch psychologische Wirkungen in sich tragen. Rolf vergleicht diese Gedanken vom Drehsitz mit den Bildern aus Platos Höhlenexperiment.

Kommen nun alle Menschen zu höherer Einsicht, indem sie den Blick wenden und dann meditieren? Rolf ist skeptisch. Wieder fällt ihm ein Satz aus einem von vielen Yogabüchern ein. Ein Schüler fragt den Weisen, warum nicht alle Menschen erleuchtet werden, also zu höchstem Bewusstsein kommen. Der Weise sagt in etwa: von einer Million Menschen bemüht sich einer um die Erleuchtung. Von eine Million, die sich bemühen, kommt einer ans Ziel.

Einer von einer Million aus einer Million - das ist wenig, denkt sich Rolf. Aber die Zahl ist wohl symbolisch gemeint

Zumindest hat er das Angstzentrum im Gehirn ausgetrickst und sich neue Verbindungen im Gehirn geschaffen. Plato sei Dank.

 

(*) Textquellen: Wikipedia/ Höhlengleichnis, /Radikaler Konstruktivismus


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